Amercian Beauty

Ich hab seit langem mal wieder American Beauty gesehen. Einen Film, der mich mehr denn je tief bewegt. Ich glaub, es war Norbert Elias der einmal sagte, dass die Zivilisation nur eine hauchdünne Membran ist, unter der die menschlichen Abgründe sich tummeln. American Beauty setzt dies grandios in Bildern um.

"Es gibt manchmal so viel Schönheit auf der Welt, dass ich sie fast nicht ertragen kann. Und mein Herz droht dann daran, zu zerbrechen."

Ein beeindruckender Film, vielleicht auch der Ausdruck einer Weltwahrnehmung, einer Kapitulation gegenüber den Zusammenhängen, in denen Menschen wie ich aus ihrer Pubertät herausgeschlittert sind. Die perfekte Vorstadtwelt, die geregelten Verhältnisse, die Sicherheitsleinen überall. Das Erdrückende, beklemmende. Aber auch der lahme Zeitgeist, der schon lange nicht mehr mit Mao Bibel und glühenden Herzen der Verblendung eine andere entgegen setzten wollte. Eine vergessene Zeit vielleicht, irgendwo zwischen dem Fall der Mauer und dem 11. September. Eingelullt von Drogen und Techno, mental noch nicht ganz durchpornografisiert durch das aufkommende Internet, aber doch schon verdorben genug, um auch in der Romantik keine Hoffnung mehr zu schöpfen.