Blog aus Rostock

Web 3.0

Während meiner Besuche in Bremen bin ich einem alten Freund begegnet, mit dem ich mich unter anderem auch über die Entwicklung des Internets unterhalten habe. Seitdem geistert mir der Begriff des Web 3.0 unaufhörlich durch den Kopf.

Das ist in sofern ungewöhnlich, als das ich recht lange überhaupt an der Existenz eines Web 2.0 gezweifelt habe - ein Irrtum, den ich mittlerweile zähneknirschend bereit bin einzuräumen. Laut meinem alten Freund aber entwickelt sich das Informationsnetz weiter zu etwas gesellschaftlich immanenten, stets vorhandenden, alles durchdringenden.

Als Beispiel seien hier nur einmal WLan und Smartphones genannt. Ein Netz ohne Kabel, ohne örtliche Beschränkung und ohne klobige Zugangsgeräte wie dem PC. Und ja, wer jetzt an den berühmten Kühlschrank mit Internetzugang denkt: Das in etwa ist gemeint. Aber eben auch, dass der moderne Mensch, dessen Zeit immer mehr und mehr durch Job und Verantwortung fragmentiert wird, über Dienste wie Twitter (oder bspw. den Buschfunk im StudiVZ) einen Weg zurück findet, mit seinem sozialen Netzwerk Kontakt zu halten.

Persönlich setzt hier auch meine Kritik an. Erstens glaube ich, dass die soziale Spaltung zwischen denen, die vor Stress nicht mehr ein und aus wissen, sich zu ihrem Herzinfarkt mit 50 aber die besten Ärzte leisten können und jenen, die bald fürs Kindergeld Gutscheine bekommen, weiter auseinander geht. Sich mit smarten und mobilen Kommunikationsgeräten ein Nadelöhr zum Selbstverständnis eines sozialen Wesens aufrechtzuerhalten, bleibt ein Luxus. Und etwas zutiefst unmenschliches. Und das sag ich als Nerd!

Zweitens empfinde ich den damit einhergehenden Optimismus, von wegen Demokratisierung und Meinungsmache von Unten, als hoffnungslos ideologisch. Das Netz wird von Interessen bestimmt, hinter denen Machtstrukturen stehen. Damit soll keine Verschwörung gemeint sein, auch will ich nicht ausschließen, dass Banalitäten wie die Wahl eines exotischen Weihnachtssongs nicht auch nach wie vor vom Volk selbst aus geschehen mag - im Großen und Ganzen aber wird das, was in der Blöd-Zeitung steht, aber auch den Diskurs im Netz bestimmen.

Das Web 3.0 wird, so es denn kommt wie mein Kumpel und ich es uns grob zwischen zwei Becks skizziert haben, sicherlich vieles einfacher gestalten und das Internet selbst zunehmend zu etwas alltäglichen verschwinden lassen. So wie das Stromnetz heute. Den Beitrag zur Freiheit indes gilt es abzuwarten - und Skepsis, das am Ende die Freiheit selbst nicht auf der Strecke bleibt, ist durchaus nicht unangebracht.

Einen schönen Start in die Woche!

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