Blog aus Rostock
Auf diesem Bild sieht man eine verdorrte Rose neben einem fiedelen Gänseblümchen.

Blümchensex ist eben auch keine Lösung.

Blümchensex ist keine Lösung

Es ist kein neues Thema für mich, aber eines, das mein Selbstmitleid durch zwei sich widersprechende Aversionen verwirrt. Es geht um die Liebe. Doch bevor ich in die Vollen gehe, möchte ich erst einen gewissen Herrn Karlson sinngemäß zitieren.

Dieser überraschte mal vor einigen Jahren meinen Freundeskreis mit der Aussage, dass er es gar nicht einsieht, einer Frau, die er interessant findet, keine Avancen zu machen, nur weil sie in einer Beziehung steckt. Dies sorgte insofern für herunterklappende Kinnladen, als wir Herrn Karlson ansonsten eher als einen Grenzgänger zwischen Humanismus, Nächstenliebe und Helfersyndrom kennen - und sehr schätzen. Und weil ich weiß, dass er es liebt, wenn ich flüchtige Bemerkungen von ihm Jahre später noch zu ganzen Küchensoziologien verbräme, hier zu meinem Dilemma.

Gentlemen-Agreement?

Mittlerweile verstehe ich nämlich seine Motivation (oder glaube es zumindest). Schließlich ist eine Frau niemandem Manns Eigentum. Wenn sie auf die Avancen eingeht, ist das im Zweifel ihre freie Willensentscheidung. Im Gegenteil ist dieses "Gentlemen-Agreement" keine Frau anzubaggern, die in einer festen Beziehung steckt, eigentlich eine latent chauvinistische Kiste. Eine Moral, in der die Frau auf ein rares Gut reduziert wird, um das die Herren lieber gesittet bei Cognac und Zigarre streiten, statt sich einen würdelosen Wettbewerb zu liefern. Und weil mir der tägliche Chauvinismus in letzter Zeit stärker und stärker auffällt, mich abstößt, mich aber auch ein Stück weit ratlos macht - naja, da kann ich Herrn Karlson nur zu gut verstehen.

Amore-Darwinismus?

Nun könnte man meinen: Naja, der Impi will sich nur mal die Welt so zurechtlegen, dass er mit seinen gierigen Griffel jeden Rock betatschen kann. Das stimmt. Aber mein Problem ist auch, dass ich komplett Flirt-Unfähig bin. Eine informelle Reglementierung des "Liebesmarktes" wie beispielsweise durch solche "Gentlemen-Agreements" macht es letztlich einfacher, weil berechenbarer. Diese ganzen nervigen Schmetterlinge bleiben mal gepflegt in ihren Kokons!

Nun merke ich natürlich auch, und damit kommen wir zur Zweiten, Eingangs angedeuteten Aversion, dass der "Liebesmarkt" in Wahrheit schon längst ein Kampf aller gegen aller ist. Ein Wettbewerb von Lust und Verführung, von Sünden und Sehnsüchten. Einer, bei dem sich im Zweifel die wenigsten an irgendeine Moral klammern. Wenn ich nur die ganzen Mädels in meinem Studiengang betrachte (die Kerle interessieren mich da einfach nicht, pardon) - wie sie von ihren Beziehungen reden, so als wären es monolithische Bastionen in einer Welt ohne Romantik. Ach, dass hab ich doch schon alles einmal gesehen, damals, als ich meinen von Cola zerfressenden Körper schon mal zu einem Studium angemeldet habe. Keine zwei Jahre hat es gedauert, da waren alle diese Beziehungen gesprengt. Da wurde wild gebaggert, geflirtet. Da wurde von der einen in die nächste und die übernächste Beziehung gehüpft. Kurzum: Da wurden schöne und vermutlich auch wichtige Erfahrungen gesammelt.

Ein Quantum Selbstmitleid

Und hier kommt nun mein Selbstmitleid zum Tragen. Das Dilemma ist: Einerseits nervt mich jede Moral in der Liebe, anderseits kapiere ich die Liebe nicht - beherrsche nicht die feinen Spielregeln des Flirtens, stehe dort buchstäblich wie der Ochs vorm Berg. Und ja, natürlich habe ich auch Angst, dabei irgendwie "leer" auszugehen, einsam zu bleiben.

Abschließend noch der kurze Hinweis, dass ich hier ausdrücklich keine konkrete Person (außer den Herrn Karlson, auf den lass ich nichts kommen!) im Sinn habe. Sollte sich dennoch eine der Frauen angesprochen fühlen - denkt mal drüber nach, warum ihr euch angesprochen fühlt. :-P

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