Blog aus Rostock
Auf diesem Bild sieht man die illustration einer jungen Frau, die sich ein Deo Namens Muff unter die Arme sprüht.

Jetzt im Fachhandel.

Muss ich mit dem Plakat zum Prüfungsamt?

Nachdem am Donnerstag ein Grüppchen Studenten demonstrieren ging, um die längst beschlossenen Veränderungen am Bachelor nochmal in einem Akt kollektiver Symbolik auf die Straße zu tragen, traf mich am Freitag ziemlich überraschend eine besondere Stilblüte der Bildungsproteste. Das Ganze ist so absurd, dass es sich eigentlich nur um ein riesiges Missverständnis handeln kann.

Die Rostocker Ikone des Studiengangs Soziologie (bzw. eher nur ein Alpha-Männchen, so richtige Ikonen gibt's hier nicht) ließ uns über das Tutorium zu seiner Vorlesung ausrichten, wir mögen doch bitte auf Zetteln mal brainstormen, was wir so mit Bildung in Verbindung bringen. Das wird gesammelt und von irgendwem irgendwie ausgewertet - anschließend sollen dann im Tutorium entsprechende Plakate entworfen werden, um den Bildungsprotest zu unterstützen.

Da das Tutorium für den Scheinerwerb verpflichtend ist, muss dementsprechend auch die ganze Aktion als offiziell und relevant für den Studienerfolg betrachtet werden. Eine Kommilitonin meinte gar zu mir, der gute Herr Professor hätte neulich in der Vorlesung darauf hingewiesen, dass jeder Student gefälligst ein solches Plakat zu malen hat. Zu besagter Sitzung war ich nicht da und da ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass das so wörtlich gemeint ist, halte ich das Ganze mal für ein Missverständnis meiner Kommilitonin.

Aber auch davon unabhängig: Das ist mal ein hartes Stück. Ich kann ja verstehen, dass einige Professoren ein wenig ungnädig auf die braven, gesitteten und von der Mehrheit der Studenten völlig ignorierten Protestchen blicken - schließlich haben sie ein eigenes, vitales Interesse daran, dass die Politik das Füllhorn über die Universitäten ausschüttet. Dennoch haben sie sich insofern neutral zu verhalten, als sie Studenten nicht zur Teil- und Nichtteilnahme zu verschiedenen Aktionen zwingen dürfen. Das sie darüber hinaus ein Meinung haben, artikulieren und natürlich auch mit den Studenten diskutieren dürfen, steht außer Frage.

Jedenfalls habe ich neben dem allgemeinen Gefasel von Humboldt und mehr Inhalt statt Form auch mal auf den Zettel geschrieben, dass ich Klausuren, die lediglich gezeigte Power-Point-Präsentationen abfragen für ein Kernproblem der Bildungsmisere halte. Vielleicht versteht unser guter Prof, der genau das für den Februar plant, den Wink ja. Ansonsten mal ich ihm das auch gerne nochmal auf ein verschwitztes Bettlacken.

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