Drucken Sie es sich selber aus!

Wie die Bremer Uni verwendet auch das altehrwürdige Bildungsinstitut hier in Rostock Stud.IP, eine Lehrnplattform, die der virtuellen Veranstaltungsorganisation dienen soll. Es mag vielleicht überraschen, aber ich finde diese Dinger furchtbar und habe es bislang auch erst geschafft, mich bei einem Seminar anzumelden. Die extreme Latenz der Seite, bedingt durch ein überlastetes Rechenzentrum, mag da das Ihre freilich zu beitragen.

Was vielleicht noch mehr überrascht: Ich gehörte damals, 02/03, als studentischer Vertreter zu der Findungskommission der Bremer Uni, die über das "Ob" und mehr noch über das "Welche" entschied, als eine Lernplattform gesucht wurde. Da bin ich durch Zufall reingerutscht, weil die Soziologen bereits seit 1999 eine eigene (und selbstentwickelte) Seite betrieben. Der damals noch böse, sozialdemokratische Asta hat mich deshalb zu seinem Frontmann in der digitalen Welt ernannt. Call me evil!

Damals war ich Feuer und Flamme für Lernplattformen. Ich dachte, es würde mehr bieten als nur Kontroll- und Rationalisierungsmöglichkeiten für den Dozenten (Kopien sparen, Teilnehmerlisten). Ich träumte von einer Art virtuellem Tutorium, einem Ort, wo man zwanglos und ohne das übliche Zeremoniell eines Seminars über Texte, Thesen und auch Temperamente diskutieren könnte. Zumal die Eigenentwicklung der Soziologie zumindest eine breite Möglichkeit bot, kollaboriert an einem wissenschaftlichen Text zu arbeiten. Stud.IP %u2026 naja, bietet das durch seine offene Architektur allenfalls theoretisch.

Praktisch ist nur der Zwang geblieben, sich in noch eine Liste einzutragen, noch eine Spur zu hinterlassen.