© Rawstock

Einer der beiden Signaltürme an der Hafeneinfahrt Warnemündes.

Quatschkopf

Tausend Leute treffe ich derzeit im Drei-Stunden-Rhythmus. So viele Gespräche - und überraschenderweise verläuft jedes Einzelne so ganz unterschiedlich. Dabei müsste man doch meinen, dass ich einen bestimmten Kanon an Anekdoten einem Mantra gleichend wiederhole und wiederhole. Pustekuchen.

Liegt das nun an mir? Ein kommunikatives Fähnchen im Wind, im besten Fall vielleicht ein halbwegs einfühlsamer Mensch, der versucht sich auf seinen Gegenüber einzulassen? Oder bin ich vielleicht gar so egoistisch, nicht jedem die gleichen Geschichten erzählen zu wollen, weil mich die ständige Wiederholung anödet?

Oder sind es andersherum die Menschen. Jeder so unterschiedlich, jeder genau wie ich gefangen in der eigenen Lebenswelt wie ich? Ist es nicht zu banal zu sagen, dass mit jedem Menschen auch eine andere Gesprächssituation eintritt? Ist es genau dieses banale, was unser Miteinander verlässlich werden und uns vor empathischer Überforderung nicht gleich vor der nächsten Zug schmeißen lässt.

Ganz anders ist da das bloggen. Das ganze Geschwafel vom Web 2.0 mal ignorierend, letztlich sende ich in eine Richtung, kann meine Gedanken in größerer Ruhe ausformulieren, muss mir keine Zwischenrufe, Fragen oder gar unerhört empathische Mi(e)nenspiele meiner Mitmenschen antun.

Was es aber auch ist: Am Ende eines solchen Tages geht es einem gar nicht mal so schlecht. Und das ist doch auch schon viel Wert.

PS: Das Leuchtturmbild (bzw. Signalleuchte am Warnemünder Hafenkai) darf fröhlich zum Kontext dieses Eintrags interpretiert werden. Feuer, Signal, simple Kommunikation - seid kreativ! Derzeit muss ich mich mit meinem winzigen Laptop schlicht auf Archivbilder beschränken. ;)