Die komische Welt der Literatur.
Rostocker gewinnt Bachmann-Preis
Der 1954 in Rostock geborene Peter Wawerzinek hat gestern den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis für Literatur gewonnen. In dem ungewöhnlichen Live-Auswahlverfahren konnte er mit dem Romanauszug "Rabenliebe" punkten.
Im Gegensatz zu anderen Literaturpreisen wird beim Ingeborg-Bachmann-Preis ein bisher unveröffentlichter Text ausgezeichnet. Hierfür müssen die Autoren etwa 25 Minuten aus diesem vor einer Jury und einem Publikum vorlesen. Auszüge der dreitägigen Veranstaltungen in Klagenfurt werden auch live im Fernsehen übertragen.
Im Roman "Rabenliebe" versucht Peter Wawerzinek seine Kindheit in der DDR aufzuarbeiten. Im Alter von zwei Jahren flüchtete seine Mutter in den Westen und ließ ihren Sohn im real existierenden Sozialismus zurück. Es folgte eine traurige Kindheit in einem Kinderheim und bei Adoptiveltern an der Ostsee, die Wawerzinek mit den Worten beschreibt: "Ich kenne keine andere Jahreszeit als den Winter".
Der Ingeborg-Bachmann-Preis ist mit etwa 25.000 Euro dotiert. Für "Rabenliebe" gewann Peter Wawerzinek zudem auch noch den Publikumspreis. Er lebt heute in Berlin, bezeichnet Mecklenburg-Vorpommern aber als seine Heimat.