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Throw away your television!
Ein schmaler Grat
Gerade lief eine Doku im Fernsehen über Gewalt und Alkohol. Ein Kamerateam hat die englische Polizei in Bristol durch die WM begleitet und, wenngleich völlig selektiv, die kleinen und großen Eskalationen gefilmt.
Nun gibt es solche TV-Formate seit "Harry und Toto" zu Genüge, wäre in sofern völlig belanglos, wenn nicht der Ton hier die Musik gemacht hätte. Eine leicht dramatische Stimme aus dem Off, Polizisten die ihren Alltag schildern und immer wieder mittendrin: Gröhlende Fußballfans, betrunken, übergriffig und mit ihren Nationalfarben behängt.
Es sind die gleichen Bilder, die auch von den diversen Fanmeilen Deutschlands gezeigt werden. Nur das diese Berichte natürlich mit lustiger Musik, schnellen Schnitten und positiven Kommentaren versehen werden und so eine ganz andere Assoziation beim Zuschauer hervorruft.
Bleibt die Frage, ob eine solche Berichterstattung überhaupt nur dann im Fernsehen laufen kann, wenn es die "Anderen" zeigt, in diesem Fall die Engländer. Jenen Fans also, die klischeehaft besonders aggressiv und gewaltbereit auftreten. Das es auch hierzulande zu Gewalt und Todesfällen in unmittelbarer Folge kam, sollte ja nun wirklich kein Geheimnis sein.