Blog aus Rostock

Junggesellen fegten durch Groß-Klein

Das Wichtigste wohl zuerst: Es blieb im Großen und Ganzen friedlich. Es gab eine Festnahme, ein paar leichte Verletzungen und einen Teilerfolg gegen die Demo von NPD und Konsorten. Ein Kommentar.

400 bis 600 Teilnehmer

Sowohl rechtsextreme Seiten verbuchen ihre Demonstration als Erfolg, als auch die verschiedenen Webseiten der Gegendemonstrationen. Der Hintergrund: Aufgrund einer erfolgreichen Blockade mussten die Rechtsextremen ihre Route kurzerhand nach Groß-Klein verlagern, dort aber konnte die Polizei ihren Marsch absichern. Je nach Standpunkt ist die Rede von 400 bis 600 Teilnehmern an der Demo.

Routentabu am Sonnenblumenhaus

Erfreulich auch, dass die Stadt Rostock einer Ersatzroute in der Mecklenburger-Allee eine Absage erteilte. Hier befindet sich das Sonnenblumenhaus, jenem Ort, an dem 1992 das Progrom von Lichtenhagen stattfand. Die Ausschreitungen werden selbst von Teilen der extremen Rechten als "taktisch unklug" kritisiert.

Geistige Erstarrung

Dass man sich dennoch um eine derartige Provokation bemühte zeigt, wie geistig erstarrt die sogenannte "nationale Revolution" ist. Jenseits tumber Gewalt, biederem Provinzialismus und dem üblichen historischen Revisionismus finden sich keine neuen Ausdrucksformen. Der Sprung von der Peripherie in die Zentren ist ausgeblieben.

Jung, männlich, erlebnisorientiert

Videos vom "Freiheit statt BRD"-Demonstrationszug zeigen übrigens noch ein Weiteres, durchaus interessantes Detail: Es handelte sich um eine fast ausschließlich männliche Veranstaltung. Spekulationen, warum das so ist und warum sich dies auf der Gegenseite just nicht so verhielt, seien dem Leser an dieser Stelle selbst überlassen.

Minderheit - ohne Mainstream

Am Ende bleibt eine Erkenntnis: Die schweigende Mehrheit des Volkes, auf das sich Rechtsextreme gerne diffus in ihren Reden und Schriften beziehen, existiert nicht. Rechtsextreme kreisen in erster Linie um sich selber, finden keinen substanziellen Rückhalt bei den Massen, können nur kurzfristig und getarnt (Mimikri) in den Diskurs einbrechen. Wo immer sie aber mit offenem Visier auftreten, müssen sie darauf hoffen, dass sie just der Staat schützt, dem sie Pest und Cholera an den Hals wünschen.

Keine Entwarnung

Das ist keine Entwarnung. Nach wie vor etablieren Rechtsextreme in Vorpommern systematisch Strukturen, nach wie vor geht von rechten Schlägern eine Gefahr aus. Es zeigt aber auch, das Engagement gegen Rechts eine Wirkung erzielt. An dieser Stelle daher vielen Dank an alle, die sich die letzten Wochen und Monate engagiert haben.

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