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Fotos fürs Vaterland

Viele Fotografen bieten ihre Bilder kostenlos im Netz an. Aus Spaß an der Sache, zur Eigenwerbung. Was aber, wenn das eigene Foto plötzlich von Rechtsextremen genutzt wird?

Die "Initiative für Volksaufklärung e.V." ist so ein Fall. Sie zeichnet sich verantwortlich für regionale, rechtsextreme Flugblätter, die sogenannten "Boten". Diese werden in den ländlichen Gebieten Mecklenburg-Vorpommerns, seit einem Jahr aber auch in Rostock, kostenlos und oft ungefragt verteilt. Neben lokalen Themen dienen sie vor allem dem Transport einer radikalen Weltanschauung.

Zugriff auf Gratis-Bilderdienst

Wann immer es den Volksaufklärern an eigenem Bildmaterial mangelt, greifen sie auf den Bilderdienst pixelio.de zurück. Hier stellen über 270.000 Mitglieder fast 400.000 Fotos und Grafiken kostenlos zur Verfügung. Bereitstellung und Verwendung der Bilder erfolgt über die sehr liberal gefassten Nutzungsbedingungen des Portals.

Als inhaltliches Ausschlusskriterium kann ein Fotograf lediglich angeben, dass eine kommerzielle Nutzung nicht erwünscht ist. Außerdem dürfen die Bilder nicht in einem rechtswidrigen Kontext verwendet werden. Einem kommerziellen Zweck dienen die Regionalboten definitiv nicht, könnten wegen ihrer Nähe zur NPD sogar indirekt vom Steuerzahler mitbezahlt werden. Auch werden die Inhalte von der Meinungsfreiheit gedeckt, obgleich es hier immer wieder fragwürdige Stilblüten gibt.

"echt ein Problem"

"Ja, das ist echt ein Problem mit rechten Webseiten und deren Bildverwendung", kommentiert dies ein User von Pixelio. Eines seiner Fotos wurde jüngst zur Bebilderung des Artikels "Demokraten bringen uns den Volkstod" verwendet. An eine Anfrage, ein Belegexemplar oder gar ein Dankeschön seitens der "Initiative für Volksaufklärung e.V." kann er sich nicht erinnern. Mindestens zwei Weitere seiner Fotos schmücken Webseiten der NPD.

Auch Pixelio empfindet die Bildverwendung seitens der NPD als wenig wünschenswert. Allerdings weißt man gegenüber RAWstock darauf hin, dass die NPD keine verbotene Partei ist. Gemäß den Nutzungsbedingungen kann sie, wie jede andere Partei auch, auf den Bilderdienst zurückgreifen.

Nutzungsbedingungen genau prüfen

So bleibt es am Ende an jedem Fotografen selbst abzuschätzen, auf welchen Portalen und unter welchen Lizenzen er die eigenen Fotos zur Verfügung stellt. Insbesondere dann, wenn sich dritte Personen auf dem Foto befinden, sollte man das Einverständnis der Beteiligten einholen.

Auch empfiehlt es sich, die Bildverwendung nachzuverfolgen und zu prüfen, ob ein rechtswidriger Kontext vorliegt - was bei "analogen" Medien oft nur schwer möglich ist. Das mit viel Zeitaufwand und Liebe fürs Detail inszenierte Bild kann plötzlich ungewollt in rechtsextremen Publikationen auftauchen. Keine schöne Eigenwerbung.

Regionalboten Teil der NPD-Öffentlichkeitsarbeit

Dass die Redaktionen der Regionalboten sich deshalb nicht unbedingt mit Dank und Belegexemplar bei jedem Fotografen melden, dürfte System haben. Die Webseite der "Initiative für Volksaufklärung e.V." teilt sich übrigens mit einem hiesigen NPD-Blog eine Google-Analytics-ID (Statistiktool für Webseiten). Ein deutlicher Hinweis auf die Urheberschaft.

Siehe auch
- Pixelio-Forum

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