Blog aus Rostock
Auf diesem Bild sieht man verwitterten Beton.

Ein kleiner Platz hinter dem Matrosen-Denkmal.

NPD-Ostalgie

Der Höhenluft, den die NPD durch ihren kleinen Aufmarsch in Anklam gerochen hat, steigt den Kameraden offensichtlich zu Kopf. Hochmut kommt vor dem Fall.

Ihrer Forderung, nun jeden Samstag im September ein Kinderfest in Anklam abhalten zu wollen, wohnt nicht nur eine eigentümliche Komik inne, sie zeigt damit auch, worum es eigentlich bei den Kinderfesten geht: Um die Instrumentalisierung der Kleinen. Die Penetranz und die Selbststilisierung als Opfer einer angeblich "kinderfeindlichen Politik" ist dabei derart vulgär, dass die ganze Kampagne nur schwer geeignet sein dürfte, neue Wählerschichten zu erreichen.

Geld für Demonstrationsteilnehmer?

Im Zusammenhang mit der Demo in Anklam tauchen zudem seit einigen Tagen interessante Meldungen im Netz auf. So berichtet ein Einwohner auf Endstation Rechts, dass die Mehrheit der Demonstranten mit dem Zug aus Berlin in Anklam eintraf und eine Art Aufwandsentschädigung in Höhe von 25 Euro für die Teilnahme bekommen haben soll. Nachtrag: Endtstation Rechts hat nachrecherchiert, es verdichten sich die Gerüchte einer gekauften Demo.

Webmoritz zeichnet anderes Bild von Demo

Spannend (und gesicherter) der Nachbericht, den der Webmoritz seit Montag im Netz stehen hat. Der vermeintliche Bürgerzuspruch, auf den sich die NPD immer wieder bezieht, war ihrer Beobachtung nach nicht vorhanden. Sie berichten lediglich von vereinzelten Touristen und Passanten, die dem Umzug der Nazis beiwohnten. Stattdessen gab es in Anklam einen Friedensgottesdienst und einige, aber nicht organisierte Gegendemonstranten. Bürgermeister Galander erklärte der Studentenzeitung gegenüber, künftig stärker gegen Nazis vorgehen zu wollen.

Der Webmoritz spricht von etwa 200 Demonstrationsteilnehmern, also gut einem Drittel weniger, als die NPD selbst gezählt haben will. Dieser Eindruck wird dankenswerterweise auch von einem Video bestätigt, dass der NPD-Parteiblog "MUPInfo" ins Netz gestellt hat. Dieses Video ist übrigens durchaus sehenswert, da es auch die anderen Eindrücke, die der Webmoritz beschreibt, weitestgehend bestätigt. Leere Straßen, fast keine Frauen und natürlich ein Udo Pastörs in Höchstform.

NPD im Ostalgie-Rausch

Gemeint ist dabei nicht seine feuchte und durch die Sonne gut in Szene gesetzte Aussprache. Vor allem zeigt er einmal mehr, wes Geistes Kind er ist. Der Ex-Niedersachse beschreibt fast rührseelig eine DDR, deren Repressionen er selber nie erdulden musste und die in seinen Augen höchsten durch den Bolschewismus verblendet gewesen war. Die BRD sei für ihn ein "Parteienstaat, der 100 mal schlimmer ist als die SED zu ihren Spitzenzeiten" und dessen Führungsschicht "am Tag der Abrechnung" auch "keine Gnade verdient".

Fazit

Die NPD zeigt endlich offen, worum es ihnen bei den Kinderfesten wirklich geht, meldet Demonstrationen an, zu denen sie die Teilnehmer vielleicht von weit her importiert und trauert bei dem ganzen Zirkus der DDR-Diktatur hinterher. In der fixen Idee eines "nationalen Sozialismus" aber ergibt zumindest dies durchaus Sinn, da man so ein historisches Vorbild schafft, ohne gleich in strafrechtlich problematischere Vergleiche mit dem Dritten Reich zu geraten. Ob sich der Landesverband von Mecklenburg-Vorpommern mit dieser neuen Variante von "Früher war alles besser" allerdings bundesweit in der NPD wird durchsetzen können, bleibt fraglich.

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