Blog aus Rostock
Auf diesem Bild sieht man eine Flagge an der Platte.

Jetzt kann ja nichts mehr schief gehen.

Public-Viewing ohne Flaggen

Ehemm ... Jogis-Jüngelchen spielen ja gar nicht mal so schlecht ... :)

Wenn England heute um 16 Uhr Deutschland aus dem WM Achtelfinale schießt, werden sie allerorts zu sehen sein: Schwarz, Rot und ... naja, meistens Gelb. Das es auch ohne geht, zeigt das Peter-Weiss-Haus.

Nationale Symbole, gleich welchen Landes, sind hier zum Public Viewing nicht erwünscht. Das klappt zwar nicht immer und sorgt vereinzelt für Unmut, im Großen und Ganzen nimmt das kleine Rostocker Kulturzentrum hier aber eine Sonderstellung in Deutschland und vermutlich halb Europa ein. Das hat nun auch die Online-Ausgabe der Zeit herausgefunden und widmet diesem etwas anderem Public Viewing einen eigenen Artikel.

Sport statt Fähnchenschwenken

Stefan Nadolny, der stellvertretende Leiter des Peter-Weiss-Haus, kommt hier zu Wort. Auf Chauvinismus und Rassismus im Fußball wird hingewiesen, zudem möchte man den Wettkampf, den Sport und einen schönen Fußball in den Vordergrund stellen. Es soll nicht für Länder sondern für gute Tore gejubelt werden.

Und selbst wer das für Netzbeschmutzung hält, muss eingestehen: Beim bisherigen WM-Verlauf ist man schon dankbar für jede Aktion, die den hochgezüchteten Ergebnis-Fußball zwischen der 10. und 80. Minute mal irgendwie aus den Angeln hebt. Die kollektive Gänsehaut beim bierseeligen Absingen des Deutschlandliedes weicht am Ende der meisten Spiele einer schlaffen Langeweile. Nur erhellend flankiert durch einen Günther Netzer, der die ganze Welt gesehen haben will und weiß, wie es um die Mentalität noch der kleinsten Bananenrepublik Mittelamerikas bestimmt ist.

Nichts übrig für Brot und Spiele?

Ein wenig Schade beim Zeit-Artikel ist lediglich Nadolnys Hinweis, man möchte sich im Peter-Weiss-Haus doch von einer "Ballermann Atmosphäre" abgrenzen. Das ist zwar auf der einen Seite nur zu verständlich, impliziert umgekehrt aber auch so ein "Wir vs. der Pöbel"-Ding. Das Hausrecht sollte aber nicht über Distinktion ausgerufen werden. Whatever. Möge heute Nachmittag ein schönes Spiel stattfinden.

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