Blog aus Rostock
Auf diesem Bild sieht man das Rostocker Rathaus.

Das rosa Rathaus in Rostock.

Rathaus Rostock

Über das Rathaus streiten sich in Rostock seit fast 300 Jahren die Gemüter. Den einen ist der Stilmix, ist der rosa Barockvorbau und die aufgemalten Fenster schlicht deplatziert, für die anderen ist es ein gewachsenes Abbild der Geschichte der Stadt.

Erstmals erwähnt wird das Rathaus im Jahr 1265, der heutige Gebäudekern wurde vermutlich erst Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet. Zudem wird im Inneren des Gebäudes ein konservierter Holzbalken aufbewahrt, der sich auf das Jahr 1230 datieren lässt. In seiner heutigen Erscheinungsform, mit dem auffälligen rosa Vorbau, steht das Rostocker Rathaus seit 1727 am Neuen Markt. Und schon damals begann der Streit, ob sich die barocke Architektur denn mit der hanseatischen Backsteingotik Rostocks vertragen würde.

Streit um rosa Vorbau

Mehrmals wurde öffentlich gefordert, den Vorbau wieder abzureißen und den Blick auf die dahinterliegende, gotische Fasse wieder freizusetzen. Bisher konnten Bürgermeister und Stadtrat ein solches Ansinnen aber erfolgreich verhindern und da der Vorbau mittlerweile selber zu einem Stück Baugeschichte geworden ist, fordert heute auch niemand mehr ernsthaft derart radikale Schritte.

Gotische Fassade

Eine Ahnung, wie das Rathaus ohne den Vorbau aussieht, geben die sieben Türmchen, die aus dem Dach herauswachsen. Sie und die darunterliegenden Torbögen sind die einzigen Überbleibsel der einstigen Fassade, die man vom Neuen Markt aus sehen kann. Wer sich hingegen die Mühe macht, einmal die Rückseite vom Rathaus anzuschauen, wird die damalige Architektur in der ganzen Pracht sehen können.

Rostocks Sieben

Mit der Zahl Sieben hat es übrigens in Rostock eine ganz besondere Bewandtnis. Der Rostocker Stadtchronist aus dem Jahr 1596, Peter Lindenberg, hat in einem plattdeutschen Gedicht alles Mögliche (Kirchtürme, Straßen, Türen) aufgezählt, was angeblich genau sieben Mal an verschiedenen Orten der Stadt vorkommt. Seitdem ist es in Rostock brauch, alles so zu zählen, dass genau Sieben bei herauskommt. Im Jahr 1995 feierte die Stadt sogar ihren 777. Geburtstag samt einer Sondermünze im Wert von 7,77 DM.

Die Schlange vor dem Rathaus

Auf diesem Bild sieht man die Schlange vor dem Rathaus in Rostock.

Zurück zum Rathaus. Wer aufmerksam an den Arkaden vor dem Gebäude entlanggeht, wird einige Entdeckungen machen. So räkelt sich an der Säule links neben dem Rathaus-Schild eine lebensgroße Schlangenplastik aus Bronze. Sie wurde 1998 vom Künstler Erhard John entworfen, steht aber in der weit längeren Rostocker Tradition, unauffällige Symbole an der Fassade des Rostocker Rathauses zu verstecken. Frühere Schlangenplastiken wurden allerdings immer wieder entfernt, weswegen die von Erhard John fest in der Bausubstanz verankert ist. Die Schlange als Symbol der Weisheit soll den Besucher darauf hinweisen, dass es in Rostock viel zu entdecken gibt. Ihre doppelzüngige Natur kann aber auch als Augenzwinkern Richtung Rathaus gedeutet werden.

Ratskeller und Christus-Wandmalerei

Tritt man unter die Arkaden, lädt nicht nur der, erst seit 2001/2002 nach einer umfangreichen Renovierung nutzbare, Ratskeller zu einer deftigen Mahlzeit ein. Der Blick fällt auch auf eine Wandmalerei, die Christus als Richter darstellt, wie er die Welt in Gut und Böse teilt. Der Künstler des Freskos ist unbekannt, das Bild selbst wird aber auf das 14. Jahrhundert datiert. Bis 1997 war es völlig verborgen und wurde anschließend sehr aufwendig von darüber liegenden Farbschichten befreit und rekonstruiert. Eine belüftete Glasplatte schützt es heute vor der Witterung.

Verkehrsanbindung

Das Rathaus befindet sich direkt an der Haltestelle "Neuer Markt" und lässt sich mit den Straßenbahnen 1,2,5 und 6 sowie den Nachtlinien F1 und F2 erreichen. Es bildet einen guten Ausgangspunkt für eine Besichtigung der Innenstadt. Geht man entlang der "Shopping-Meile", der Kröpeliner-Straße, trifft man u.a. auf das Hauptgebäude der Uni, das Fünfgiebel-Haus, den Klostergarten und das Kröpeliner Tor. Ebenfalls bietet es sich an, südlich zum Steintor zu gehen und von dort aus die östliche Altstadt zu erkunden.


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