Blog aus Rostock
Auf diesem Bild sieht man eine Boje mit dem Schriftzug: Rostock denkt 365 Grad.

Ich habe Angst vor denkenden Bojen.

Heim- und Netzwerkerei

Der Blog ist jetzt auch schon wieder fünf Monate alt. Das soll zwar kein Anlass sein, hier ein Fazit zu ziehen, wohl aber möchte ich mal über etwas schreiben, das mir schon seit einigen Wochen im Kopf rumgeistert, von dem ich nur nicht so recht weiß, wie ich die Sache anpacke.

Kurzum: Es geht um Einladungen, die ich im Zuge dieses Blogs erhalten habe. Das kannte ich so aus Bremen nicht. Ob die Blogger-Szene (so es diese hier denn überhaupt gibt) in Rostock einfach aktiver, geselliger, kommunikativer ist oder schlicht kleiner und es mehr "zwangsgemeinschaftelt", weiß ich nicht. In Bremen läuft viel über das Wilhelm Wagenfeld Haus, ist recht professionell über die örtlichen iPhone-, Kultur- und Medientreibenden organisiert und hat unterm Strich einen sehr narzißistischen Anstrich. Ich hab mir derartige Treffs dort ein paar Mal angetan, fand es inhaltlich sogar spannend, aber menschlich anstrengend. Ich bin kein Papagei, der anderen nachplappert oder zumindest mit seinen hübschen Federn prahlen kann.

Das ist auch der Grund, warum ich hier vor Ort bisher solche "Netzwerkeltreffen" vermieden habe. Ich bin fremden Menschen gegenüber schüchtern, zumal wenn sie im Rudel auftauchen, neige dann zum Nuscheln oder gar Stottern und kann innere Begeisterung nur selten nach Außen transportieren. Der Nerd in mir, vielleicht auch das innere Bassum (kleiner Insider). Oder um es mit Tocotronic zu sagen: "Heim- und Netzwerkerei, stehlen Dir Deine schöne Zeit".

Dabei soll das jetzt gar nicht einmal eine arrogante oder boshafte Note bekommen. Ich glaube, solche lokalen Vernetzungstreffen, ob nun künstlerischer Art wie im Peter Weiss Haus, oder eher mehr im iBusinnes-Stil wie der Open-Coffee-Club im Alex - all diese Dinge haben ihre Berechtigung und werden von den Besuchern sicherlich nicht nur mit dem zweckrationalen Kalkül besucht, Kontakte zu knüpfen, die einem später noch nützen könnten. Und selbst das wäre, solange wir innerhalb der Stadtmauer von Rostock bleiben, noch irgendwie okay.

Jetzt sollte vermutlich ein Fazit folgen, dass meine Zweifel, meine Unsicherheit und meine Kritik vereint, eine Art positive Note sucht und zwischen irgendetwas vermittelt. Das hab ich leider nicht. Unterm Strich bleibt mir nur ein Unbehagen gegen alles, was aus dem Netz heraus ins sogenannte Reale verlängert werden soll. Unbehagen, weil es eine unnatürliche Note hat, wie ein Blind-Date im Sexforum, Unbehagen, weil ich mich selber und meine sozialen Phobien kenne, Unbehagen, weil ich dem Netzwerk-Zeitgeist dieser Jahre zutiefst skeptisch gegenüber stehe.

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