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Eine genetisch unveränderte Knolle im Kreise ihrer Freunde.
Stress mit der Knolle
Seit fast 14 Jahren kämpft die Gen-Industrie für die Zulassung der "Amflora"-Kartoffel, in MV ist der bislang einzige Versuchsacker in Deutschland. Nun blockiert Greenpeace die Lagerhallen.
Versuchsanbau von BASF
Etwa 25 Mitglieder haben sich in Bütow, nahe der A19 von Rostock nach Berlin, an ein Lagerhaus gekettet, zum Teil sogar selber einbetoniert. Die unmißverständliche Botschaft dahinter: Wer an die Kartoffeln will, muss an uns vorbei. Ziel ist es, den 20 Hektar großen Versuchsanbau der Amflora-Kartoffel von BASF Plant Science GmbH stillzulegen.
Angst vor Umweltfolgen
Die Aktivisten befürchten, dass die gentechnisch veränderten Kartoffeln unplanbare Folgen für die Umwelt haben, sich gentechnische Veränderungen im schlimmsten Fall wie eine Art Kettenreaktion auf das Erbgut "normaler" Pflanzen, Tieren und am Ende auch auf das von Menschen auswirken könnte. Außerdem befürchtet man, dass langfristig das Leben selbst in eine patentier- und handelbare Ware verwandelt wird.
Befürworter sehen reine Panikmache
Die Befürworter von Gentechnik halten dagegen, dass durch Züchtung die Menschen bereits seit tausenden von Jahren das Erbgut von Pflanzen gezielt verändern und damit auch regen Handel treiben. Man sieht in der Kritik an der Gentechnik eine reine Panikmache, eine tatsächliche Gefahr durch verändertes Erbgut sei unwahrscheinlich.
Anbau 2010 soll verhindert werden
Die Amflora-Kartoffel aus Bütow enthält besonders viel Stärke und soll, so die Pläne der BASF Plant Science GmbH, bei der industriellen Produktion von Papier, Garn und Klebstoffen helfen. Sie wurde im Jahr 2009 bereits einmal angebaut, 2010 ist dies bislang noch nicht geschehen. Greenpeace hofft, dies mit der Aktion zu verhindern.
(Quelle: Spiegel Online)