Blog aus Rostock
Auf diesem Bild sieht man den Doberaner Platz.

Der Dobi - Dönerkreuz Rostocks.

Brodkorb attackiert Gabriel

SPD-Landtagsmitglied Mathias Brodkorb greift auf Endstation Rechts (ER) die Politik von SPD-Parteichef Sigmar Gabriel an - und verstolpert sich dabei in der Eugenik-Debatte. Ein Kommentar.

Unter dem Titel "Schmeißt Buschkowsky aus der SPD!" versucht Brodkorb, auf bestimmte Widersprüche beim Parteiausschlussverfahren Thilo Sarrazins hinzuweisen. Seine These lautet, dass sich Gabriel gezielt an dem Ex-Bundesbanker abarbeitet, um dem linken Parteiflügel Sand in die Augen zu streuen, während heimlich ein Rechtsruck der Partei vorbereitet werde.

Brodkorb beklagt Doppelmoral der SPD

Das allein ist ein durchaus interessanter Gedanke. Bevor Brodkorb allerdings soweit kommt, versucht er sich über viele Seiten an einer Relativierung Sarrazins, bei der nicht wirklich klar ist, ob es sich hierbei um Ironie oder den ernstgemeinten Versuch der Ehrenrettung Sarrazins handelt. Vor allem hat es ihn der SPD-Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky, angetan. Obgleich dieser viele Positionen Sarrazins bezüglich der Familienpolitik teile, werde er von Gabriel am Ende doch als "sozialdemokratischen Schatz" gefeiert.

Da Buschkowsky selbst allerdings auch eine in der SPD umstrittene Person ist, klagt Brodkorb diese Doppelmoral an und bemüht weitere Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit der Partei. Der Gedanke, speziell jungen Akademikerinnen Anreize zu geben, Kinder in die Welt zu setzen, sei schließlich kein neuer. Eigentlich müsste Gabriel doch nun anfangen, eine ganze Reihe von Ausschlussverfahren zu starten.

Neue Qualität erst durch Sarrazin

Nun ist es grundsätzlich müßig, einem Parteichef vorzuwerfen, sein Kalkül wäre machtpolitisch und nicht moralisch. Das ist in etwa so, als würde man einem Unternehmer vorwerfen, er versuche Geld zu verdienen. Allerdings verkennt Brodkorb in seiner Polemik auch einen anderen Sachverhalt. Sarrazin hat sich nicht deshalb den Eugenik-Vorwurf eingefangen, weil er eine "Gebärprämie" fordert. Sondern weil er dies damit begründet, dass türkische Kinder schon qua Geburt zu dumm sind für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Sarrazin hat der Debatte, dass in Deutschland angeblich die falschen Leute die Kinder kriegen, damit eine ganz neue (bzw. ganz alte) Qualität verliehen. Kreiste die Frage vorher darum, wie man möglichst allen Kindern halbwegs gleiche Chancen vermitteln kann, behauptet Sarrazin mit seiner schlicht unwissenschaftlichen Vererbungsthese, dass ein Mensch qua seiner Geburt bestimmte Chancen auf Teilhabe verwirkt habe. Relativiert nur dadurch, dass es sich ja um Statistiken handel.

Achja, die Landtagswahlen ...

Ob dies für einen Ausschluss aus der SPD reicht, ist Sache der SPD. Dass ein solcher Rausschmiss auch mit Kalkül jenseits moralischer Überzeugungen geschieht, ein durchaus diskussionswürdiger Gedanke. Nun aber Sarrazin augenzwinkernd in eine fast schon gute, sozialdemokratische Tradition zu stellen, lässt am Ende doch den Verdacht aufkommen, ob es Herrn Brodkorb bei Sarrazin nicht um die Sache, sondern eben auch nur um ein bestimmtes Kalkül geht. Bald sind Landtagswahlen - und momentan ist es ja durchaus populär, Sarrazin in Schutz zu nehmen.

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