Weil du Angst vorm Schmusen hast ...

Es gibt Dinge, bei denen fragt man sich immer, ob man nicht noch Öl ins Feuer gießt, wenn man sie anspricht. So der Fall Assion Akuetey-Akue, ehemaliger Bürgerschaftsabgeordneter der Linksfraktion in Rostock.

Seit einer Woche ist bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen ihn ermittelt, weil er seine Frau geschlagen und dabei schwer verletzt haben soll. Die Linke in Rostock hat ihn daraufhin aus ihrer Bürgerschaftsfraktion ausgeschlossen und versucht, ihm das Mandat zu entziehen. Sofern diese Vorwürfe der Wahrheit entsprechen ein konsequenter Schritt, der keiner weiteren Kommentierung bedarf.

Da Assion Akuetey-Akue aber ursprünglich aus dem Togo stammt, überschlagen sich die rassistischen Webseiten Mecklenburg-Vorpommerns nur so im Jubel. Vom "Quotenneger" ist da die Rede, der nun das tut, was "seiner Natur" entspricht. Ressentiments werden ausgegraben, die zeigen, was die "Kameraden" meinen, wenn sie nebulös von Ethnopluralismus schwafeln.

Nun ist es freilich müßig, Rassisten vorzuwerfen, sie seien Rassisten. Aber es zeigt auch sehr deutlich, dass Rechtsextremismus eben keine politische Meinung ist, bei der Heimat ein wenig mehr heimelt und das Bier noch so schmeckt, wie zu Großvaters Zeiten. Es ist und bleibt ein Weltbild, das Menschen ihr Menschsein absprechen möchte, um einigen gestrandeten Seelen der Moderne die Möglichkeit zu geben, sich selber wieder als "wertvoll" zu empfinden.

Staatlich subventioniertes Speed-Dating wäre vermutlich eine erfolgversprechende Strategie gegen Rechts.