Pölchow-Prozess: Zweiter Tag

Gestern fand der zweite Tag des sogenannten "Pölchow-Prozesses" am Rostocker Landgericht, der Angeklagte Michael Grewe, Mitarbeiter der NPD Landtagsfraktion, wurde erneut von den Zeugen schwer belastet.

So wurde ihm nicht nur eine Rädelsführerschaft bei dem mobartigen Überfall von etwa 100 Rechtsradikalen auf Gegendemonstranten einer NPD-Demo im Juli 2007 vorgeworfen, er wurde mehrfach schwer belastet, selber Gewalt ausgeübt zu haben.

Wenn auch nicht direkt angeklagt, warf die Zeugenaussage des Zugführers ein schlechtes Licht auf den damals ebenfalls anwesenden NPD-Landtagsfraktionsmitglied Udo Pastörs. Dieser habe ihn zur Weiterfahrt gedrängt und in diesem Zusammenhang auch sein politisches Mandat erwähnt. Juristisch dürfte dies allerdings nicht reichen, um Verhinderung von Hilfeleistungen oder eine Vertuschung seitens Pastörs zu begründen. Es zeigt dennoch, welch geistes Kind auch jene Köpfe der NPD sind, die sich nur allzu gerne als Biedermänner präsentieren.

Quelle: Prozessgruppe Pölchow

Hintergrund: Pölchow-Prozess

Hintergrund ist ein Angriff im Juli 2007 von etwa 100 Rechtsextremen auf etwa 60 Gegendemonstranten in Pölchow, die auf dem Weg zu einer NPD-Demo in Rostock befanden. Bis heute werden Polizei und Staatsanwaltschaft Pannen bei der Ermittlung vorgeworfen. Der Angriff in Pölchow kann als eine der schwersten rechtsextremen Gewaltausbrüchen seit dem Progrom von Rostock-Lichtenhagen 1993 gedeutet werden.