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Die Storchenbar in der Langen Straße.
Storch Heinar im Radio
So wie es ausschaut, wird Thor Steinar die Klage gegen das Satire-Projekt Storch Heinar verlieren. Sollte das Ergebnis im August rechtskräftig werden, wird es in der Rostocker Storchenbar kostenlosen Eierlikör zu trinken geben.
So zumindest Mathias Brodkorb, SPD-Landtagsfraktionsvitze, Extremistenjäger und Urheber der Initiative "Endstation Rechts" gegenüber dem Nürnberger "Radio Z". Hintergrund ist eine Klage der Mediatex GmbH gegen die Storch Heinar T-Shirts, die von Endstation Rechts und den Jusos vertrieben werden. Ihre Motive parodieren die rechtsextreme Szene, in deren Kreisen Thor Steinar T-Shirts getragen werden.
Richter empfiehlt, Klage zurückzuziehen
Nach Anhörung der beiden Parteien empfahl der leitende Richter der Mediatex GmbH, ihre Klage zurückzuziehen, wovon diese jedoch absieht. Brodkorb vermutet, mit Hinweis auf die "Aggressivität" des Modelabels aus Dubai, das sie versuchen könnte, sich durch mehrere Instanzen durchzuklagen.
Symbolischer Teilerfog
Zumindest einen, wenn auch eher symbolischen, Teilerfolg könnte die Mediatext GmbH erringen, wurde doch seitens Endstation Rechts vier Umhängetaschen mit der Bezeichnung "Wüstenfuchs" verkauft. Dieser Name ist markenrechtlich durch das Modelabel geschützt. Brodkorb selbst beziffert die durch diese Verletzung entstandenen Lizenzgebühren mit sechs Euro, die sein Anwalt vor Ort großzügig mit zehn Euro begleichen wollte, was durch die Gegenseite jedoch abgelehnt wurde.
Da die Gerichtsverhandlungen in Nürnberg stattfinden, kündigt Brodkorb ebenfalls zwei neue T-Shirt Motive der Storch Heinar-Serie an. Sie sollen die Aufschriften "Nürnberg reloaded" und "Siegerjustiz" tragen.
Brodkorb nicht unumstritten
Mathias Brodkorb selbst gilt aufgrund seiner extremismustheoretischen Positionen als umstritten, u.a. weil er einen sich gegenseitig anstachelnden Kreislauf linker und rechter Gewalt befürchtet und in diesem Zusammenhang auch friedliche Sitzblockaden kritisiert.
Zum Radiointerview
Das ganze Interview kann hier angehört werden. Hintergründe zum Prozess finden sich u.a. auf Endstation Rechts und der Tagespresse.