Spaß im Fahrstuhl an der Ulme

Als Einzelwesen bin ich faul, zeige das aber nicht gerne öffentlich, weswegen ich niemals den Fahrstuhl in der Uni benutze. In einer Referatsgruppe sieht das schon anders aus - mit bösen Folgen.

Vier Leute waren wir - und passten gefühlt gerade mal so in das wackelige Ding an der Ulme hinein. Trotzdem meinten zwei andere Kerle, sich da noch irgendwie hineinzwängen zu müssen. Maximal acht Leute bzw. 630kg steht ja auf dem Schild - na das passt!

Wie ein Schwarm Goldfische im Schnappsglas ging es dann aufwärts. Das übliche Schweigen, gedrückte Stimmung, unfreiwilliges Gegrinse. Dann knarrt das Stahlseil. Ein Mädel aus meiner Referatsgruppe bemerkt, dass dieser schrottige Fahrstuhl wohl immer solche Geräusche machen würde. Ein anderes Mädel entgegenete, dass sie mit dem Fahrstuhl hier ja schonmal stecken geblieben ...

... RUMS! In exakt dem Moment, als die Wörter "stecken geblieben" aus ihren Lippen quollen, blieb das verfluchte Teil zwischen der ersten und zweiten Etage stecken. Zwischen der "Hilfe"-Klingel und dem rettenden Eingreifen des Hausmeisters vergingen quälende ... naja ... fünf Minuten.

Schön die Dialoge, die in solchen Momenten entstehen: "Durch die Ritzen da können wir zur Not atmen", "die Scheibe hier lässt sich auch einschlagen", "wozu ist der rote Knopf da wohl gut?", "kann so ein Stahalseil auch reißen?", "wollen wir mal alle gemeinsam springen?", "wir wiegen doch niemals 630kg!".

Letzteres fürchte ich allerdings doch. Und eine gewisse Mitschuld will ich da gar nicht verhehlen. Also: Künftig nur noch Treppen steigen.